Johannisberg

Kapelle der Pfarrei Oberviechtach

Geschichte und Baugeschichte

Patrozinium: Hl. Johannes Nepomuk; Fest am 16. Mai.

Hl. Johannes Nepomuk: geboren um 1350 in Pomuk/Böhmen. 1370 Kleriker dr Prager Erzdiözese und öffentlicher Notar, Mitglied des erzbischöflichen Haushaltes. 1373 Protokollführer beim erzbischöflichen Gericht. 1377 Vorstand der Vikariatskanzlei. 1380 Priesterweihe, Altarist im Prager Veitsdom, Pfarrer von St. Gallus in Prag. 1380 juristisches Studium an der Universität Prag, 1381 Lizentiat des Kirchenrechts. 1383 Studium an der Universität Padua/Italien. 1386 Rektor der „Ultramontani“ in Padua. 1387 Doktor des Kirchenrechts in Padua und Prag, Kanoniker von St. Ägydien in Prag. 1389 Kanoniker am Wischehrad und Generalvikar des Prager Erzbischofs Johann von Jenzenstein. 1390 Erzdiakon von Saaz und Kanoniker von St. Veit in Prag.

In einem Streit des böhmischen Königs Wenzel I. mit dem Erzbischof wurde Johannes Nepomuk gefangengenommen, grausam gefoltert und am 20. März 1393 nachts von der Prager Karlsbrücke gefesselt in die Moldau geworfen. Was den Zorn des launischen Königs erregt hatte, lässt sich mit absoluter Sicherheit nicht mehr feststellen. Manche Historiker sehen den Grund darin, dass Johannes als Generalvikar die Rechte der Kirche gegen die Machtansprüche des Königs verteidigt hat, speziell bei der Ernennung von Äbten und Pfarrern. Die Prager Volksüberlieferung, Johannes Nepomuk sei deshalb ermordet worden, weil er dem König die Beichte der Königin nicht verraten und das Beichtgeheimnis bewahrt hat, ist 1433 zum erstenmal schriftlich bezeugt. Sie erhielt vor allem dadurch allgemeine Anerkennung, da man bei der Öffnung des Grabes im Prager Dom 1719 die Zunge von Johannes Nepomuk zwar eingetrocknet, aber unverwest vorfand. 1721 genehmigte die Kirche seine Verehrung, 1729 erfolgte die offizielle Heiligsprechung.

ohannes Nepomuk gilt als Helfer in Wassersnot, zu Verteidigung des guten Rufs bei schuldloser Verdächtigung und irrigem Urteil; er ist Patron der Beichtväter, Schiffer, Flößer und Müller. Sein 1693 auf der Prager Karlsbrücke errichtetes Denkmal fand unzählige Nachbildungen und machte ihn zum beliebtesten Brückenheiligen des gläubigen Volkes. Er ist dargestellt in der Kleidung eines Kanonikers mit Kreuz und Martyrerpalme; oft legt er auch den Zeigefinger der rechen Hand an den Mund. Um sein Haupt trägt er einen Kranz von fünf Sternen; sie stehen für die fünf Buchstaben des Wortes „tacui“ (= ich habe geschwiegen).

Die Wallfahrt zum H. Johannes Nepomuk am Forst begann, als Pfarrer Florian Sigismund v. Miller aus Oberviechtach an der belebten Straße von Regensburg nach Böhmen im Jahr 1704 eine kleine Feldkapelle mit einem Bild von Johannes Nepomuk errichtete, 25 Jahre vor der offiziellen Heiligsprechung. Die offene Kapelle muß sehr klein gewesen sein, kaum drei Schritt lang, und glich „eher einer Figur als einer Kapelle“. Die Wallfahrt fand offensichtlich regen Zuspruch von seiten der Bevölkerung und der vorbeiziehenden Handelsleute, die reichlich zu dem Kapellchen spendeten, so dass bald der Wunsch laut wurde, eine große Wallfahrtskirche zu errichten. Im Jahr 1732 begann man mit dem Bau: Die Bauern fuhren das benötigte Holz, Steine und sonstiges Material herbei; die Opferfreudigkeit der Bevölkerung von Nunzenried, Tressenried und Konatsried wird in den Quellen besonders hervorgehoben.

In nur zwei Jahren war die Kirche erbaut und hatte ihre komplette Einrichtung. Die Bauleitung lag in den Händen nicht näher bekannter kurfürstlicher Maurermeister aus Amberg. Sonst ist die Kirche i ihrer Gesamtheit eine Schöpfung einheimischer Handwerker und Künstler: sämtliche Holzarbeiten, die drei Altäre mit den Figuren der Himmelskönigin und des hl. Wendelin, eine Plastik des hl. Nepomuk, Kanzel, Putten usw. fertigte der „hieselbstige Schreiner“, und zwar „um ein sehr leidentliches“. Da in den Dokumenten kein Name genannt ist, lässt sich heute nicht mehr feststellen, ob es sich um die alteingesessene Schreinerfamilie Bauer oder die bekannte Familie Pösl handelt. Die Fassung der Altäre und Plastiken, das Altarblatt auf dem Hochaltar mit dem Bild des Kirchenpatrons und die sonstige Ausmalung stammt von dem Maler Matthias Pösl aus Amberg, einem „Bürgerssohn von Oberviechtach“, der seine Arbeit ganz umsonst ausführte. Die große Schreiner- und Malerfamilie Pösl („Balzerschreiner“) aus Oberviechtach lässt sich seit 1695 bis heute nachweisen. Aus ihrer Werkstatt stammen verschiedene hervorragende sakrale Kunstwerke (z.B. die Rahmen der Heiligenschreine an den Seitenaltären der Pfarrkirche, die Stuhlwangen der Bleichangerkapelle usw.) wie auch sehr viele volkstümliche Möbelstücke des Oberpfälzer Waldes(1). Die weiteren benötigten Anschaffungen konnten aus den reichlich vorhandenen Spendenmitteln getätigt werden, so dass kein Kreuzer Schulden gemacht werden musste.

Im Frühjahr 1734 war die Kirche bereits soweit fertig, dass nur noch die Rohrdecke aufgezogen werden musste. Der Pfarrer von Oberviechtach, Ferdinand Seeleuthner, richtete daher am 28. März 1734 an den Hochw. Herrn Bischof das Gesuch, das Gotteshaus „simplici modo“ (d.h. in schlichter Form) benedizieren zu dürfen, um bereits Gottesdienst abhalten zu können. Vermutlich wollte er die Weihe am Patroziniumstag, den 16. Mai vollziehen. Erst durch dieses Schreiben, nach Fertigstellung der Kirche, erfuhr das Bischöfliche Konsistorium in Regensburg von dem „Schwarzbau“ und reagierte entsprechend: Pfarrer Thomas Lang von Nabburg und Dekan des Landkapitels wurde beauftragt, sich nach Oberviechtach zu begeben und genauen Bericht über diese Kirche zu erstatten, vor allem in wessen Auftrag, in welchen Formen und mit welchen Mitteln sie erbaut wurde. Seinen Recherchen sowie einem Bericht des Pfarrers Dr. Zacharias Eder von 1757 verdanken wie die Informationen über das Entstehen der Wallfahrt und die näheren Umstände des Kichbaus. Mit „gebührender“ Verzögerung erteilte schließlich am 1. April 1735 Weihbischof Gottfried Langwert von Simmern dem Pfarrer Seeleuthner die Erlaubnis, die Kirche simplici modo zu benedizieren und schickte dazu die erforderlichen Hl. Öle und das Gregorianische Wasser. An welchem Tag dann die Benediktion erfolgte, ist nicht überliefert, sicher aber noch im gleichen Jahr; die ursprünglich noch vorgesehene feierliche Konsekration durch den H. Weihbischof wurde aber nie mehr vorgenommen.

Die Wallfahrt erfreute sich lebhaften Zuspruchs: von Frühjahr bis Herbst fanden wöchentlich zwei bis drei Gottesdienste statt, manchmal auch mehr, wie Pfarrer Dr. Eder 1757 berichtet. Sie wurden vom Ortspfarrer, Pfarrern und Kaplänen benachbarter Pfarreien oder Ordenspriestern gehalten. Zum Patroziiumstag kamen Prozessionen aus Oberviechtach, Teunz, Winklarn und Dieterskirchen, angeführt vom jeweiligen Ortspfarrer; so war es auch noch bis in unsere Zeit, ältere Oberviechtacher Bürger wissen davon manche Burleske zu erzählen.

Zur Kirche wird reichlich gespendet, zudem entstehen kaum Kosten, nur für den Messwein, Kerzen und die minimalen Auslagen für Mesner- und Ministrantendienste; ausdrücklich sind allerdings noch die Musiker vermerkt, die man zur Gestaltung der Gottesdienste bestellte; die zelebrierenden Priester waren nach dem Gottesdienst jeweils Gäste des Pfarrers von Oberviechtach, so dass auch deren Verköstigung keine Ausgaben verursachte. Im Jahr 1757 betrug das Vermögen der Kirche, nach Abzug aller laufenden Unkosten, um 400 Gulden; es bildete den Grundstock der Kirchenstiftung St. Johann am Forst, die vom Ortspfarrer und dem kurfürstlichen Pfleger auf Hau Murach verwaltet und kontrolliert wurde. Die mit peinlicher Genauigkeit geführten Jahresabrechnungen sei dem Jahr 1732 sind im Pfarrarchiv vorhanden.

Aus der Anfangszeit existiert eine „Bruderschaft zum Hl. Johannes Nepomuk in Johannesberg“, sie war eine Filiale der Hauptbruderschaft gleichen Namens an der Stadtpfarrkirche zu Amberg mit den gleichen Statuten und Privilegien. Sie hatte auch außerhalb des Pfarrgebiets Oberviechtach viele Mitglieder. Der Patroziniumstag war zugleich Bruderschaftsfest. In den Jahren 1861-1875 bemühte sich der damalige Pfarrer Rauch um eine Reorganisation der Bruderschaft. Für das Jahr 1916 ist sie noch bezeugt, danach muß sie allmählich eingeschlafen sein. Diese Bruderschaft bestand 1916 noch an weiteren zwölf Kirchen der Diözese Regensburg (Bistumsmatrikel 1916, 708 f.).

Papst Benedikt XIV. erteilte am 9. März 1754 den Wallfahrern am Patroziniumstag, speziell den Bruderschaftsmitgliedern, nach Sakramentenempfang und Verrichtung verschiedener Gebete für die großen Anliegen der Kirche einen vollkommenen Ablaß. Das Ablaßindult musste alle sieben Jahre vom Bischof von Regensburg neu bestätigt werden. Papst Clemens XIII. Erneuerte am 13. Juni 1766 zu den gleichen Bedingungen den Ablaß. Dieser Ablassbrief ist noch erhalten.

Neben der Wallfahrtskirche existierte vermutlich schon zur Zeit ihrer Erbauung oder bereits vorher eine Eremitage für zwei Einsiedler. Heute noch heißt das Anwesen neben der Kirche im Volksmund „beim Klausner“. Aus einer knappen Andeutung in dem bereits erwähnten Bericht des Dekans Lang an den H. Bischof geht hervor, dass es wegen dieser Klause zwischen dem Bischof und der kurfürstlichen Regierung in Amberg größere Zwistigkeiten gegeben hat. Als der letzte Einsiedler starb, kaufte Pfarrer Eder die Klause und setzte einen neuen Eremiten darauf. Auf Anweisung des Bischofs musste er ihn aber wieder entlassen; die näheren Gründe dieser Auseinandersetzung und für die bischöfliche Anordnung sind nicht bekannt.

Renovierung 1972/74

Auf Bitten und Drängen vieler Freunde der Johannesbergkirche, vor allem der Bewohner von Forst, Nunzenried, Konatsried und Tressenried, nahm Pfarrer Michael Feil 1972 die gründliche Innen- und Außenrenovierung in Angriff, da die Kirche zusehends verfiel. In zwei Bauabschnitten wurden Innen- und Außenmauern trockengelegt und für eine Abwasserbeseitigung gesorgt, der Außenverputz erneuert, Dachstuhl und Bedachung überholt, alle Fenster und Türen erneuert. Zugleich erfolgte der Anschluß an das Wasser- und Stromnetz. Die Innenrenovierung lag in den Händen von Kirchenmaler Greindl/Cham: Altäre und die Kanzel wurden neu vergoldet und gefasst, die Wände getüncht und die Ausmalung von 1909 beseitigt; Pflaster und Kirchenstühle wurden neu geschaffen. Die Gesamtkosten der Renovierung beliefen sich auf 147.660 Mark; ein Drittel dieser Summe konnte durch Privatspenden gedeckt werden. Hervorgehoben werden müssen die freiwilligen Arbeitsleistungen der Bewohner der bereits genannten Ortschaften.

Am 22. September 1874 wurde die in neuem Glanz erstrahlende Johannesbergkirche von H. H. Weihbischof Vinzenz Guggenberger feierlich konsekriert.

Baubeschreibung

Geräumiger Zentralbau mit eingezogenem Dreiachtelchor, gewölbt. Nördlich ist die Sakristei angebaut, mit einem Obergeschoß als Oratorium; sie wurden erst 1764/65 erstellt. Langhaus flachgedeckt mit Hohlkehle. Giebeltürmchen.

Der stattliche Hochaltar ist dem hl. Johannes Nepomuk geweiht. Das Altarblatt mit dem Bild des Kirchenpatrons von Matthias Pösl wird von je zwei Säulen flankiert; zwischen den Säulen stehen die mannshohen Figuren von Johannes dem Täufer (links) und Johannes dem Evangelist (rechts). Über dem Altarglatt Gemälde mit der Darstellung von Gott Vater, umrahmt von zahlreichen Engelfiguren. Am Antependium Medaillon mit Brustbild des Kirchenpatrons.

Die Seitenaltäre sind weniger aufwendig gestalte: der linke ist der Himmelskönigin geweiht, der rechte dem hl. Viehpatron Wendelin. An der linken Seite des Langhauses ist die schöne Kanzel errichtet, mit Laub- und Bandwerk und Evangelisten-Schilden geschmückt. Gegenüber steht eine qualitätsvolle lebensgroße Holzfigur des hl. Johannes Nepomuk.

Eine kunsthistorische Kostbarkeit sind die zwei spätgotischen Holzrelieffiguren der hl. Barbara und der hl. Katharina auf oben halbrund geschlossenen Tafeln, ca. 80 cm hoch. Sie wirken wehr schlank und zierlich und dürften um 1500 entstanden sein. Woher sie stammen und wie sie auf den Johannesberg kamen, ist nicht mehr auszumachen. Da die hl. Barbara ein Viertel nach rechts, die hl. Katharina ein Viertel nach links gewendet ist, liegt die Vermutung nahe, dass sie in die Seitenflügel eines Altares eingepasst waren. Im Inventarverzeichnis des Pfarrers Vorster von 1650 sind sie nicht aufgeführt, weder für die Pfarrkirche noch für eine der Nebenkirchen. Die Behauptung von Konservator Dipl. Ing. Bauch, sie hätten früher in der Kirche zu Hof gestanden (2), bedarf erst noch einer Begründung.

In einer Nische rechts im Chor befindet sich auch noch ein „heiliges Grab“, wie es früher in alles Kirchen zu sehen war. Bis 1974 stand es rechts vom Eingang. Im Jahr 1975 plünderten ruchlose Räuber die Kirche und stahlen mehrere wertvolle Engelfiguren, Bildtafeln und Leuchter.

Glocken

Die reichlich vorhandenen Spendenmittel ermöglichten es, dass schon ein Jahr nach der Kirchweihe auch eine Glocke angeschafft werden konnte. Sie trug die Aufschrift: „1736 goß mich Martin Neumaier zu Statt am Hoff. Ex communi liberalitate Vichtachensium“, (d.h. infolge der gemeinsamen Freigebigkeit der Viechtacher). Sie war geschmückt mit drei Bildern: Hl. Johannes Nepomuk, hl. Johannes der Täufer und Krönung Mariens durch die Heiligste Dreifaltigkeit. Die Glocke hatte ein Gewicht von 54 kg. 1942 musste sie zum Einschmelzen abgeliefert werden. Als einzige aller beschlagnahmten Glocken konnte sie nach dem Kriege im Glockenlager Hamburg wiedergefunden werden und kam im August 1947 zurück. Sie war aber derart beschädigt, dass sie nach einem Gutachten der Glockengießerei Otto/Bremen als Läuteglocke nicht mehr verwendbar war. Mit Genehmigung des Landesamts für Denkmalpflege wurde sie daher zum Einschmelzen an die Firma Fr. Otto in Hemelingen bei Bremen abgegeben.

Wie der am 4. Oktober 1947 mit der Fa. Otto abgeschlossene Vertrag zeigt, war ursprünglich vorgesehen, dass die Pfarrei neben den 1.900 kg Kupfer und 530 kg Zinn die eine noch vorhandene Glocke der Pfarrkirche (250 kg), die Glocke der Johannesbergkirche (54 kg) sowie die beiden aus Hamburg noch zurückgewanderten Glocken (2.000 kg) an die Glockengießerei liefern sollte, ferner eine bestimmte Menge an Naturalien. Dafür verpflichtete sich die Fa. Otto zur Lieferung von vier Glocken für die Pfarrkirche, zwei Friedhofsglocken, einer Kapellenglocke und neun Bauernglocken. Einem Kostenvoranschlag der Fa. Otto vom 1.9.1945 ist weiter zu entnehmen, dass für die Johannesbergkirche eine Glocke von ca. 70 kg im Ton gis vorgesehen war. Diese Vereinbarungen zerschlugen sich, da, wie schon weiter oben erwähnt, die Pfarrei die beiden in Aussicht gestellten Glocken aus Hamburg nicht bekam.

Schließlich erhielt die Wallfahrtskirche im Jahr 1950 durch einen hochherzigen Stifter doch wieder eine Glocke: In einem Zierband trägt sie oben die Inschrift „Heiliger Johannes Nepomuk, bitte für uns“ und am unteren Rand „Gestiftet von Mathias Lohrer Schönthan 1950“. (3)

Kreuzweg

Im Jahr 1887 stiftete die Familie Ringlstätter einen Kreuzweg auf dem Steig von Oberviechtach zum Johannesberg und verpflichtete sich, auch künftig für dessen Instandsetzung zu sorgen. Die Gemeinde als Grundstückseigentümer war damit einverstanden. Die Stationen sind aus Granit, die Bilder stammen von dem Winklarner Maler Carl Ruff; Pfarrer Pöllmann legte dem Bischof drei Stationsbilder zur Begutachtung vor. Am 1. Juli 1887 wurde die Errichtung des Kreuzwegs genehmigt, am 30. Oktober des gleichen Jahres nahm der Guardian des Franziskanerklosters Pfreimd, P. Paschalis Rieder, die kirchliche Weihe vor. Die Aufstellung im Freien bringt mit sich, dass die Bilder nach etwa 20 Jahren unansehnlich werden, 1909 schufen daher der Maler Georg Schwab, 1925 und 1953 der Oberviechtacher Maler Lorenz Lehner neue Kreuzwegbilder auf Eisenplatten von bemerkenswerter Qualität, gestiftet von Oberviechtacher Familien. 1973 erfolgte, wiederum ausschließlich aufgrund von Stiftungen, eine Neugestaltung des Kreuzwegs: die Bilder wurden gegen eindrucksvolle Bronzereliefs ausgetauscht, die Granitsäulen erfuhren die dringend erforderliche Säuberung und die große Kreuzigungsgruppe am Ende des Kreuzwegs konnte renoviert werden. Von den Bildern, die der Maler Lorenz Lehner 1953 geschaffen hatte, ist leider nur mehr die 1. Station vorhanden, die anderen 13 hat sich ein allzu findiger Ferien“gast“ aus Berlin widerrechtlich angeeignet.

(1)Benker, Gertrud: Heimat Oberpfalz. Regensburg 1967. (288).
(2)Schreiben v. 29.7.1969 an die Stadt Oberviechtach, Akt Hofer Kirche.
(3)Frdl. Mitteilung von Familie Sporer und Frl. Monika Schlagenhaufer.

Quellen:

Aktenbestand Pfarrei Oberviechtach im BZAR, Fasz. St. Johann im Forst. Aktenbestand PFAO. Torsy 277. LThK V, 1k065. Johannes von Nepomuk, Katalog der Ausstellung des Adalbert Stifter Vereins 1971. Johannes von Nepomuk, Katalog der Ausstellung des Adalbert Stifter Vereins 1973