Erinnerung an die Gefallenen der Kriege
Am Volkstrauertag fand in der Stadtpfarrkirche St. Johannes ein ökumenischer Gottesdienst statt, bei dem die Gläubigen beider Konfessionen gemeinsam in Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt beteten. Stadtpfarrer Alfons Kaufmann hob in seiner Ansprache die Wichtigkeit des Gebets für den Frieden hervor und erzählte von einem christlichen Symbol, dem Nagelkreuz von Coventry. Bei der Bombardierung der englischen Stadt Coventry durch die deutsche Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg starben mehr als 500 Menschen und große Teile der Innenstadt sowie die St. Michael’s Kathedrale wurden zerstört. Während der Aufräumarbeiten wurden aus den verkohlten Holzbalken des Dachstuhls drei Zimmermannsnägel zu einem Kreuz zusammengesetzt. Unter dem Kreuz wurden die Worte „FATHER FORGIVE“ (Vater vergib) angebracht.
Sehr berührend war der Moment, als im Anschluss das Versöhnungsgebet von Coventry gemeinsam gebetet wurde:
„Den Hass, der Rasse von Rasse trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse,
Vater, vergib.
Das Streben der Menschen und Völker, zu besitzen, was nicht ihr eigen ist,
Vater, vergib.
Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet,
Vater, vergib.
Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der anderen,
Vater, vergib.
Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Gefangenen, Heimatlosen und Flüchtlinge,
Vater, vergib.
Die Gier, die Frauen, Männer und Kinder entwürdigt und an Leib und Seele missbraucht,
Vater, vergib.
Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf Gott,
Vater, vergib.“
Im Anschluss an den Gottesdienst zog die Gemeinde in einem stillen Trauerzug zum Kriegerdenkmal, wo eine feierliche Kranzniederlegung stattfand.
In der Pfarrkirche St. Johannes sind die Namen der Gefallenen der beiden Weltkriege auf zwei verzierten Tafeln zu lesen.