Mit dem Glauben auf den Straßen unterwegs
An Fronleichnam ziehen Christen in feierlichen Prozessionen durch die Straßen und tragen das Allerheiligste durch ihre Orte. Dabei bezeugen sie öffentlich ihren Glauben an die Gegenwart Jesu Christi in der Eucharistie und bringen ihren Dank und ihre Verehrung zum Ausdruck – so auch am Fronleichnamstag in Oberviechtach.
Im Gottesdienst stand das Evangelium von der Brotvermehrung im Mittelpunkt. Jesus lässt sich fünf Brote und zwei Fische bringen, segnet sie und lässt sie von seinen Jüngern an die Menschenmenge verteilen – und alle werden satt. „Mathematisch lässt sich das nicht erklären“, so Pfarrer Alfons Kaufmann. „Aber es geht nicht um Rechenlogik, sondern um die Erfahrung von Gottes überfließender Fülle.“ Gottes Kraftquelle sei unerschöpflich – sie speise sich aus seiner Liebe, die allem Leben Bestand und Hoffnung gebe. Wer sich dieser Quelle anvertraue, finde auch in schwierigen Zeiten Halt und neue Stärke, betonte der Pfarrer in seiner Predigt.
Bei der anschließenden Fronleichnamsprozession beeindruckten vier liebevoll gestaltete Altäre. Früh am Morgen hatten zahlreiche Helferinnen und Helfer sie vorbereitet. Der Kirchenzug führte durch eine festlich geschmückte Stadt, begleitet von Kommunionkindern, kirchlichen Vereinen und der Stadtkapelle. An jedem Altar wurde das Evangelium gelesen, Fürbitten gesprochen und der sakramentale Segen erteilt. Musikalisch umrahmt wurde die Prozession vom Kirchenchor, der Stadtkapelle Oberviechtach und durch den Gesang der Kindergartenkinder. Nach dem Abschlusssegen in der Pfarrkirche zog die Stadtkapelle weiter zum traditionellen Hoffest bei der Mehrzweckhalle.