Ein Vierteljahrtausend Glauben, Gemeinschaft und Geschichte
Am Sonntag, den 13. Juli feierte die Pfarrgemeinde Oberviechtach ein ganz besonderes Jubiläum: 250 Jahre neue Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer – ein Ereignis, das mit einem festlichen Gottesdienst und einem abwechslungsreichen Pfarrfest begangen wurde.
Der Ursprung des Jubiläums liegt in einem tragischen Ereignis: In der Nacht vom 21. auf den 22. September 1773 zerstörte ein verheerender Stadtbrand fast ganz Oberviechtach, auch die spätgotische Pfarrkirche wurde dabei weitgehend ein Raub der Flammen. Nur Teile des Turms, des Chors und der Sakristei blieben erhalten. Umso bemerkenswerter war die Leistung der damaligen Bürger: Bereits 1775 konnte in der teilweise wiedererrichteten Kirche wieder Gottesdienst gefeiert werden – ein Zeichen von Glaubensstärke, Gemeinschaft und Zuversicht.
Daran erinnerte die Pfarrei nun 250 Jahre später mit einem festlichen Gottesdienst, den Weihbischof Dr. Josef Graf zelebrierte. Der Festzug wurde vom Kolping-Spielmannszug angeführt und von den kirchlichen Vereinen sowie den örtlichen Feuerwehren begleitet – in deren Rahmen auch das 160-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Oberviechtach sowie das 35-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr gefeiert wurden.
In der festlich geschmückten Pfarrkirche bot die Aufführung der „Missa brevis in D“ von Wolfgang Amadeus Mozart durch einen Projektchor, Solisten und Streicher unter der Leitung von Regionalkantor Florian Schuster einen musikalischen Höhepunkt. Der Chor hatte sich bereits seit Pfingsten intensiv auf diesen besonderen Auftritt vorbereitet.
Im Anschluss an den Gottesdienst eröffneten Weihbischof Dr. Graf, Pfarrer Dekan Alfons Kaufmann und Bürgermeister Rudolf Teplitzky mit dem traditionellen Bieranstich das Pfarrfest. Die Stadtkapelle Oberviechtach sorgte für schwungvolle musikalische Begleitung beim Frühschoppen, bei dem Weißwürste, Kaffee und Kuchen sowie Grillspezialitäten serviert wurden. Zahlreiche kirchliche Gruppen wie die Marianische Männerkongregation, der Frauenbund, die Kolpingsfamilie, der Pfarrgemeinderat, die Kirchenverwaltung und die Ministranten trugen unter der Koordination von Philipp Troppmann zum leiblichen Wohl der zahlreichen Besucher bei.
Auch am Nachmittag wurde ein vielfältiges Familienprogramm geboten:
Im Pfarrgarten sorgten der Kindergarten St. Marien und der Doktor-Eisenbarth-Festspielverein mit Spielestationen, Vorführungen und Kinderschminken für Begeisterung bei den jüngsten Gästen. Eine große Hüpfburg durfte dabei natürlich nicht fehlen. Die Ministranten bereicherten das Fest mit einer Limonadenbar, an der sie erfrischende Getränke anboten und sorgten mit einem Glücksrad voller kleiner Überraschungen und toller Preise für zusätzlichen Spaß bei Groß und Klein.
Parallel dazu luden das THW und die Feuerwehr auf dem Marktplatz zu einem „Tag der Kinder- und Jugendfeuerwehr“ mit Geräteschau und Mitmachaktionen ein. Musikalisch untermalt wurde der Nachmittag von den „Biersiedern“ mit dem bekannten Löffl-Georg, die für ausgelassene Stimmung sorgten.
Ein besonderes Angebot war die von Diakon Ulrich Wabra geleitete Kirchenführung, bei der die Geschichte der Pfarrkirche – von ihrer Entstehung über den Wiederaufbau nach dem Stadtbrand bis in die Gegenwart – anschaulich und mit viel Hintergrundwissen vermittelt wurde. Eine historische Brücke in die Vergangenheit schlugen die „Oberviechtacher Turmbläser“, die an jene Männer erinnerten, die einst vom Kirchturm aus für Brandschutz sorgten. Mitglieder des Kolping-Spielmannszugs ließen deren Tradition im Rahmen eines musikalischen Auftritts wieder aufleben. Gleichzeitig war auch das Museum geöffnet, das mit einer Sonderausstellung zur Geschichte der Turmbläser aufwartete.
Bis in die Abendstunden genossen zahlreiche Gäste bei Speis, Trank und Musik das rundum gelungene Pfarrfest – ein Fest des Glaubens, der Gemeinschaft und der Freude, das allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Ein herzliches Dankeschön gilt allen Mitwirkenden, Helferinnen und Helfern, die mit ihrem Einsatz, ihrer Zeit und ihrem Engagement dieses unvergessliche Fest möglich gemacht haben.

















































































